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» Es scheitert oft am Mut
Neulich war Marco im Restaurante am Fluss.
Er erzählte mir seine Story:
Vor 10 Jahren machte er Urlaub in Brasilien.
Es gefiel ihm so gut, dass er gar nicht mehr heimflog.
Von Beruf ist er Metzger, schlachtet selbst und hat Aufträge ohne Ende.
Ein Stück hinter Camaçari hat er sein Sitio, fein gelegen, mit Schwimmbad und allem drum und dran.
Aufgebaut hat er sich das aus der ursprünglich gedachten Reisekasse.
3 Jahre war er wohl illegal hier, das konnte ich bei seinem Lächeln erkennen.
Seit 7 Jahren ist er verheiratet, die liebe und hübsche Frau ist fleissig, lediglich die krankhafte Eifersucht macht ihm etwas zu schaffen.
Ich fragte ihn, wann er das letzte Mal in Deutschland gewesen sei.
Er meinte: -vor 10 Jahren, was soll ich dort ?-.
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es scheitert oft am Mut und dem -letzten Willen-.
1983 wollte ich eine 3 jährige Weltreise machen.
Ich wollte nicht mit dem Flieger, sondern per Bus und Bahn.
Von meinem Heimatdorf von links nach rechts, mit ein bisschen zick-zack, um die Weltkugel reisen.
Finanziert hätte ich das durch den Verkauf von meinem kleinem Skiladen in Berlin.
1983 starb mein Vater und ich hatte die Wahl, zu Reisen und meine Wurzel in der Heimatstadt immer zu vergessen, oder den Laden zu übernehmen.
Ich entschied mich für den Laden, der damals allerdings mehr Minus, als Plus aufzeigte.
Die Entscheidung war prima, denn jeden Sommer hatte ich reichlich Zeit zum Verreisen.
1994 war es dann wieder so weit.
Den Laden hatte ich verkauft und fast den ganzen persönlichen Kram war ich los.
Ich wollte jedoch keine Weltreise mehr, sondern nach Brasilien.
Einige Länder hatte ich berreist, aber Brasilien ist und bleibt Brasilien.
Seit 2 Jahren war ich in Canoa Quebrada mit einer Pousada in Verhandlung und dann, siehe da, der Real hatte den Preis von 40.000 DM auf 120.000 USD getrieben.
Mir blieb die Luft weg, das Geld hätte ich gehabt, aber ich bin doch nicht verrückt.
Nach einem Jahr hin und her ( Deutschland - Brasilien pendeln ) entschied ich mich für meine Heimatstadt.
Meine ´Freunde lächelten nett, dass der Auswanderer wieder da ist.
Das war mir egal, mit der Knete machte ich einen tollen Globetrotterladen und durch meine brasilianische Frau hatte ich Kleinbrasilien zuhause.
Es war wieder eine tolle Zeit und für Brasilienausflüge reichte es allemal.
Die Globalisierung, die Wahnsinnsfortschritte durch eine orientierungslose Politik, gab mir den letzten Anstoss für ein Leben in Brasilien.
Zudem konnte ich verfolgen, wie Brasilien seit 12 Jahren einen Aufschwung erlebt, genau das Gegenteil von Deutschland.
Na ja, im Januar 2003 war es dann so weit.
eingesandt von Neto
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